Amstetten bleibt in dieser Saison der Spezialist für späte Tore, zuletzt muss man dabei aber von Gegentoren sprechen. In den letzten vier Tagen ließ der SKU in der Nachspielzeit nicht weniger als drei Punkte liegen. Nach dem späten Elfmetertor im Spiel gegen Nachzügler Admira war es dieses Mal ein Traumtor aus einem Freistoß, der Amstetten in der 92. Minute bei Leader Ritzing auf die Verliererstraße brachte.

Rote Karten:
Rauter (Ritzing, rot) bzw. Achleitner (Amstetten, gelb-rot)

Gelbe Karten:
Wolf, Plank, Peljan bzw. Achleitner, Deinhofer, Haider-Madl

Ritzing:
S. Safar - T. Yatsuzuka, M. Steiner, P. Elias, M. Pollhammer - H. Rauter, D. Wolf, M. Sara, P. Plank (91. S. Punz), M. Beljan (84. P. Koglbauer), D. Witteveen, P. Klar, L. Aizenpreisz, M. Pavec.

SKU Ertl Glas Amstetten:
Lukas Schwaiger – Lukas Deinhofer, Michael Achleitner, Markus Keusch, Sascha Fahrngruber – Tobias Haider-Madl, Matthias Wurm – Florian Uhlig (63. Patrick Lachmayr), Denis Berisha (63. David Pudelko), David Peham (84. Dominik Ballwein) – Milan Vukovic.

Spielverlauf:
Außenseiter Amstetten startet gut in die Partie und attackiert den Gegner früh. Schon nach vier Minuten findet Denis Berisha nach Kopfballvorlage von Vukovic eine tolle Möglichkeit vor. Fünf Minuten später wird Uhlig nach einer Deinhofer-Flanke mit den Händen am Kopfball gehindert und der Unparteiische pfeift sofort Elfmeter. Milan Vukovic verwertet sicher zur verdienten Amstettner Führung (1:0 in der 10. Minute).

Ritzing nimmt die Herausforderung sportlich an und macht in der Folge das Spiel. Der SKU hält dagegen und lässt gegen den Tabellenführer eine knappe halbe Stunde lang keine Tormöglichkeit zu. Nach einem Eckball gelingt den Ritzingern dann doch der Ausgleich. Der vom SKU abgewehrte Ball kommt zu  David Witteveen, der den Ball an Freund und Feind vorbei in die Maschen setzt – 1:1.

Bis zur Pause bleibt das Spiel hart umkämpft, bei leichten Vorteilen für die Gastgeber aber ausgeglichen. Auch nach der Pause bleiben die Burgenländer initiativ, wenn auch in unterschiedlicher Weise. Zunächst kann sich SKU-Schlussmann Schwaiger bei einem tollen Schuss auszeichnen (50.). Einige Minuten später lässt sich der bundesligaerfahrene Herbert Rauter zu einem brutalen Foul gegen Tobias Haider-Madl hinreißen und sieht dafür prompt die rote Karte.

Die numerische Überlegenheit für den SKU hält aber nur ganze zwei Minuten an. Amstettens Kapitän Michael Achleitner muss nach einem unabsichtlichen Handspiel auch vorzeitig unter die Dusche – gelb-rote Karte nach knapp einer Stunde Spielzeit!

Von einer Ritzinger Chance nach einem Eckball abgesehen spielt von nun an nur mehr Amstetten und lässt Ball und Gegner laufen. Die erfahrene Ritzinger Elf hat es in dieser Phase nur Torhüterfuchs Szabolcs Safar zu verdanken, dass es beim 1:1 bleibt. Er dreht einen tollen Kopfball von David Peham gerade noch über die Latte (71.) und pariert auch einen Schuss von Lukas Deinhofer (83.).

Die alte Fußballerweisheit mit nicht erzielten Toren wird auch in Ritzing wieder wahr. Daniel Wolf trifft per Freistoß noch in der Nachspielzeit zum 2:1-Siegestreffer herrlich und auch unhaltbar in die Kreuzecke.

Ein glücklicher Sieg für den SC Ritzing, der damit weiter von der Tabellenspitze lachen kann. Der SKU prolongiert seine Pechsträhne und kann sich zumindest an der starken Leistung aufrichten. Auch eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber dem letzten Heimspiel bleibt neuerlich unbelohnt.