Die Amstettner fuhren nach dem Heimsieg gegen Columbia mit gestärktem Selbstvertrauen nach Dornbach. Die knappe 2:3-Niederlage aus dem Herbst, die man gegen den Traditionsverein trotz einer zwischenzeitigen Führung hinnehmen musste, war noch allzu gut in Erinnerung. Die Panholzer-Elf brannte also auf Revanche und hoffte trotz der Außenseiterrolle auf einen Punktezuwachs in Wien-Hernals.
Spielverlauf:
Der Wiener Sportclub beginnt aggressiv und möchte von Beginn an klar stellen, wer der Herr am traditionsreichen Sportclub-Platz ist. Die Amstettner erleben schon zu Beginn der Partie ein Wechselbad der Gefühle, denn Innenverteidiger Thomas Lettner muss schon nach 8 Minuten angeschlagen vom Feld gehen. Michael Achleitner rückte in die Innenverteidigung und Matthias Wurm kam ins Spiel.
Schon 3 Minuten darauf jubeln die Amstettner nach einem Abstaubertor -durch MichaelAchleitner zur 0:1-Führung! Der kurz zuvor in die Abwehr zurück beorderte Achleitner kann aus schrägem Winkel abstauben, nachdem Sportclub-Goalie Harrauer eine 25-m-Freistoßbombe von Eldar Topic genau vor die Füße von Achleitner geschlagen hatte.
Das Spiel bleibt in der Folge zerfahren und hart umkämpft. Die schlechten Platzverhältnisse in Dornbach lassen keinen kultivierten Spielaufbau zu. Erst in der 19. Minute fand der WSC seine erste gute Torchance durch Pantic vor, doch der Angreifer kann eine lange Flanke von rechts nicht verwerten.
Fünf Minuten später prüft wieder der starke Pantelic den Amstettner Schlussmann mit einem Freistoß aus großer Distanz und weitere fünf Minuten später fällt der Ausgleich für die Wiener – 1:1 durch Sasa Pantic, dem auffälligsten Akteur der Wiener.
Die letzten zehn Minuten vor der Pause verlaufen ausgeglichen und auch Amstetten setzt mehrere Angriffsversuche zur neuerlichen Führung. Schließlich ertönt der Pausenpfiff des umsichtigen Schiris Alfred Kern zur 1:1-Pausenführung, die vom Spielverlauf in Ordnung ging.
Schon zu Beginn des 2. Abschnitts war den knapp 1.600 Zuschauern schnell klar, dass noch weitere Tore fallen müssen. Zunächst versucht Amstetten sein Glück, doch ein guter Schuss von Leo Reikersdorfer geht knapp übers gegnerische Tor. Nur drei Minuten später klärt Amstettens Schlussmann Andreas Michl in höchster Not im Herauslaufen vor Sportclub-Kapitän Szabo. Auch Michl war zu diesem Zeitpunkt schon lange Opfer einer harten Attacke und musste seit der 15. Minute merklich angeschlagen die Partie zu Ende bringen.
In der 53. Minute gelingt schließlich dem Wiener Sportclub der vielumjubelte Führungstreffer zum 2:1. Der bärenstarke SasaPantic besorgt mit seinem zweitem Treffer in diesem Spiel aus etwa 7 Metern die Führung aus linker Position. Diesem Treffer war ein fataler Stellungsfehler der SKU-Hintermannschaft vorausgegangen.
Nach einer kurzen Schockphase erfangen sich die Gäste aus dem Mostviertel und liefern dem Wiener Sportclub einen offenen Schlagabtausch, der bis zum Ende der Partie spannend bleiben sollte. In der 63. Minute fällt ein Kozelsky-Drehschuss zu schwach aus. Wenige Minuten später hält Andreas Michl einen guten Freistoß aus 20 Metern bombensicher.
In der 69. Minute wird der große kämpferische Einsatz der Amstettner mit dem Ausgleichstreffer belohnt – 2:2 durch Mario Ebenhofer, der nur 30 Sekunden nach seiner Einwechslung mit seiner ersten Ballberührung abstauben kann. Sportclub-Goalie Harrauer blieb im 1:1-Duell gegen Topic zwar zunächst Sieger, doch sein abgewehrter Ball wurde zur lohnenden Beute für Amstettens Youngster.
Die letzte Viertelstunde war an Spannung kaum zu überbieten und beide Teams kämpften beherzt um den möglichen vollen Erfolg. Chancen auf beiden Seiten blieben jedoch allesamt ungenützt. So wurde Mario Ebenhofer zu Unrecht wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung um den möglichen Siegestreffer gebracht und Sertan Günes scheiterte postwendend nach einer Direktabnahme nur knapp.
Schließlich endete die Partie mit einem gerechten Unentschieden, mit dem vor allem Amstetten recht gut leben kann. Der Wiener Sportclub mutiert im Frühjahr bislang zum Remis-Spezialisten und holte im dritten Frühjahrsspiel den dritten Punkt. Auch die zahlreichen Sportclub-Fans erwiesen sich als bemerkenswert sportliches Publikum, als sie auch den Amstettner Spielern einen tollen Abschiedsapplaus spendeten.
Torfolge:
0:1 Michael Achleitner (12.)
1:1 Sasa Pantic (25.)
2:1 Sasa Pantic (52.)
2:2 Mario Ebenhofer (70.)
SKU Ertl Glas Amstetten:
Andreas Michl; Manuel Plank, Stefan Datzberger, Thomas Lettner (8. Matthias Wurm), Sascha Fahrngruber; Leopold Reikersdorfer, Michael Achleitner; Patrick Lachmayr (89. Roland Puppenberger), Eldar Topic, Djuro Mihaljica (68. Mario Ebenhofer); Arno Kozelsky.
Wiener Sportklub:
Michael Harrauer;Nenad Grumic, Philip Dimov, Daniel Aichinger, Christoph Hevera (84. Markus Buchinger); Semsudin Mehic (40. Mirza Berkovic), Marcos Sancho Perez, Sertan Günes, Ingomar Szabo; Martin Stehlik (76. Mario Majstorovic), Sasa Pantic.
Gelbe Karten:
Günes (16. Kritik), Aichinger (45.), Dimov (58.) – alle Wiener Sportclub
Schiedsrichter:
Alfred Kern
Zuschauer:
1.539
